cornet, three baroque trombones
dur: 10:00
premiered 19.05.2022
Künstlerhaus, Salzburg
yes!-weekend
commissioned by œnm
“vitrinen & mosaik” beschäftigt sich mit der Übertragung einer in der elektronischen Musik gebräuchlichen Synthesetechnik auf den Instrumentalapparat. Bei der sog. Granularsynthese wird das Ausgangsmaterial in kleinste zeitliche Einheiten (“Grains”) zerlegt, die dann wiederum neu zusammengesetzt werden. Das klangliche Ergebnis hängt vom Grad der Manipulation der Grains bzw. deren Position in der Zeitleiste ab. So sind fließende Übergänge zwischen geringem Veränderungsgrad (das Ausgangsmaterial bleibt erkennbar) bishin zu starkem Veränderungsgrad (klangliche Entropie / Rauschen) möglich.
Bei diesem Stück wird mittels eines eigens geschriebenen Algorithmus versucht,diese Technik auf eine instrumentale Partitur zu übertragen. Als Ausgangsmaterial dient die Motette “Ut te per omnes celitus” von Johannes Ciconia (1370-1412). Die einzelnen Stimmen werden granuliert und mit einem leichten Zufallswert (betreffend die zeitliche Struktur als auch. die Länge der Grains) wieder zusammengefügt. So wird versucht, die Motette von Ciconia neu zu lesen, vielleicht könnte man sogar von einer Art “Remix” sprechen.